HEILIGES LAND BRUEGHELS FLANDERN

Ein fremdartiges Gebäude erhebt sich inmitten einer flämischen Stadt. Brueghel baut hier den Tempel Salomons aus Jerusalem ein. Damit verweist er auf den biblischen Ort, an dem der Leidensweg Christi, die Passion Christi, stattfand. Die riesige Metropole steht aber für Antwerpen. So verbindet der Künstler zwei Orte und Zeiten: Das historische Ereignis im Heiligen Land und die eigene Gegenwart in Flandern.

An der Hauswand einer klosterartigen Anlage klebt vorn ein Plakat, das die Kreuztragung ankündigt. Zwei Frauen schauen an der Pforte des Gebäudes heraus. Es sind niederländische Beginen, die in christlichen Gemeinschaften ähnlich wie Nonnen lebten. Hier gewähren sie Almosen. Der Maler zitiert damit ein Motiv aus der Druckgrafik Charitas, einem Werk seines Vaters.

Bauersleute mit Marktkorb sind auf eine Anhöhe gestiegen, um dem Treiben zuzusehen. Ihre riesigen Körbe haben sie dazu abgestellt. Brueghel kritisiert: Viele nehmen das brutale Geschehen nur als „Spektakel“ und Abwechslung im Alltag wahr. Ihnen scheint nicht bewusst zu sein, was dort Schlimmes geschieht.

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