Von Altlasten befreien
2. Meilenstein
Eine umfangreiche Restaurierung bietet die Möglichkeit, spätere, oftmals unzureichende Zutaten zu entfernen. Ziel dabei ist es, das Original weitgehend in seinen Ursprung zurückzuführen, ohne jedoch die Malerei zu gefährden. Die entscheidende Frage lautet: Was ist original und was ist spätere Ergänzung? Es gilt festzustellen, welche Veränderungen im Laufe der Zeit durch Bearbeitungen von fremder Hand vorliegen.
In der Kreuztragung treten das vergilbte Erscheinungsbild und zahlreiche unstimmige Farbbereiche störend hervor. Beides, das heißt der vergilbte Firnis und auch die farblichen Ergänzungen (Retuschen) werden chemisch sowie mechanisch abgenommen. Dies geschieht mit größtmöglicher Vorsicht unter Vergrößerung der Lupenbrille sowie dem Mikroskop. Fotoaufnahmen der vorangegangenen Untersuchungen und Kontrollen unter UV-Licht begleiten ständig die Freilegung.
Bei der Reinigung zeigt sich, dass außer den Retuschen zusätzlich auch Kittungen das Original überdecken. Sie werden mit dem Skalpell vorsichtig abgetragen.