Raus aus dem alten Korsett
3. Meilenstein
Eine grundierte und bemalte Leinwand ist in der Regel auf einen Rahmen gespannt. Aus dem Spannrahmen, der einfachsten Form aus vier feststehenden Leisten, entwickelte sich im 18. Jahrhundert der Keilrahmen. Über eine Keilfunktion ist bei diesem verbesserten System die Größe des Rahmens veränderbar und somit die Straffung der Leinwand möglich. Große Formate benötigen für ihre Stabilität eine Mittelstrebe oder sogar ein Kreuz.
Der alte Keilrahmen der Kreuztragung ist in seiner Stabilität unzureichend. Er ist in sich verzogen und durch mehrfache Aufspannungen in vielen Schenkelbereichen gerissen. Scharfe, nicht geglättete Kanten belasten die gealterte Leinwand in der Knickkante des Überspanns, dem Leinwandstreifen für die seitliche Befestigung mit Nägeln.
Der neue Rahmen kann zur Schonung des Bildgefüges erschütterungsfrei vergrößert werden und hat zum Schutz der Leinwand abgerundete Kanten.