10 | Kreuztragung, 1564 (Reproduktion)
Pieter Bruegel d. Ä. (um 1526/1530 –1569)

Holz
124 x 174 cm
Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. Nr. GG 1025

Fotonachweis: KHM-Museumsverband

Die Kreuztragung des älteren Bruegel gilt als der Höhepunkt der Entwicklung dieser neutestamentarischen Szene als großes Landschaftsbild, in das die Kreuztragung umgeben von zahlreichen Bauernszenen eingebettet ist.

Die Kreuztragung selbst (Bildmitte) ist in der großen Menschenmenge kaum zu finden. Vielmehr liegt die Aufmerksamkeit des Betrachters zunächst auf der
linken Bildseite, wo Simon von Cyrene unter großem Protest abgeführt wird, um Christus zu helfen. Rechts findet sich die Gruppe der weinenden Marien und
Johannes, ein Zitat aus dem Werk des großen Rogier van der Weyden, das auf die bevorstehende Kreuzigung Christi verweist.

Das Gemälde enthält zahlreiche Hinweise auf die kritische Haltung Bruegels gegenüber dem Kaiser und dem katholischen Glauben und ist damit ein Paradebeispiel für sogenannte Wimmelbilder mit versteckten Hinweisen, die nur eingeweihte Leser solcher Bilder verstehen können.

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