Die Familie Brueg(h)el als Regime-Kritiker? – Einleitung

Genau zu Lebzeiten Pieter Bruegels des Älteren (+1569) setzte die Habsburgische Unterdrückung Flanderns ein und bestimmte auch noch das Leben und das persönliche Umfeld von Pieter Brueghel dem Jüngeren (+1637/38).

Viele Künstler mussten fliehen. Wer zurückblieb, hatte oft wirtschaftliche Schwierigkeiten, da die Unruhen im Land kein gutes Klima boten für den
Verkauf von Kunstwerken und anderen teuren Gütern.

Wie in allen Krisenzeiten waren in den meisten Bereichen soziale Verwerfungen zu sehen. Als kritische Beobachter ihrer Zeit mussten sich Künstler in Acht nehmen. Pieter Bruegel der Ältere war in einer besonders heiklen Situation. Seine Kunst wurde von höchsten Würdenträgern gesammelt. Im Kontakt mit diesen Sammlern musste er aufpassen, dass er nicht in Ungnade fiel. Dennoch drückte er mit vielen doppeldeutigen Anspielungen in seinen Bildern seine kritische Sicht auf die Zeit aus, ohne sich jedoch angreifbar zu machen. Gleichgesinnte verstanden die Botschaften und tauschten sich darüber aus. Als Besitzer derartig verschlüsselter Werke waren auch sie weniger in Gefahr. Doch führte Pieter Brueghel der Jüngere diese Strategie weiter? Brueghel der Rebell? Oder waren seine Interessen mehr finanzieller Natur?

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